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MANUELLE THERAPIE

Die Manuelle Therapie ist ein Teilgebiet der Physiotherapie, bei welchem Funktionsstörungen des Bewegungsapparates untersucht und behandelt werden. Zunächst wird der Patient zu seinen körperlichen Beschwerden befragt. Anschließend erfolgt eine eingehende manuelle Untersuchung. Daraus gelangt der Manualtherapeut zu einer Hypothese, die er anschließend versucht durch eine Probebehandlung zu bestätigen. Sollten sich dadurch die Beschwerden verbessern, wird die entsprechende Anwendung weitergeführt. Das Ziel soll dabei sein, die Kompensationsfähigkeit des Körpers wieder herzustellen. Um dies zu erreichen, werden spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken, die nur aus kleinen Bewegungen bestehen, angewandt. Die Bewegungsfunktion und mögliche Gewebsveränderungen können sich dadurch normalisieren. Auf diese Weise wird dem Körper geholfen besser mit einer degenerierten Struktur umzugehen. Im Zuge der Mobilisation verringern sich Schmerzen, so dass die Bewegungsstörungen verringert oder sogar beseitigt werden.

In der Manuellen Therapie wird das biopsychozoziale Denkmodell als Basis angewandt, da insbesondere bei chronischen Beschwerden, wie z. B. Bandscheibenvorfällen und Arthrose, die strukturellen Veränderungen häufig nicht den Schmerz erklären. Sie kommen auch ohne Schmerz vor, und umgekehrt kann der Schmerz auch ohne sie (weiter) bestehen. (Schomacher, 2011)

Im biopsychozozialen Denkmodell wird die Nozizeption (die Rückmeldung aus den Geweben bei drohendem Schaden) als ein Phänomen wahrgenommen. Nozizeptive Reize werden von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel der persönlichen Einstellung des Patienten, dem Umgang mit Stress, seinem erlernten Krankheitsverhalten und dem sozialen Umfeld beeinflusst. (J. Schomacher, 2011, zitiert nach Waddell 1998)

Daher erfährt der Manualtherapeut im Anamnesegespräch und der anschließenden orientierenden Untersuchung nicht nur etwas was zu den degenerativen Veränderungen des Körpers, sondern er hat auch den Menschen im Blick. Die gemachten Erfahrungen führen den Physiotherapeuten zu einer Hypothese, so dass er daraus Behandlungsziele formulieren kann. Die Hypothese muss durch eine Probebehandlung bestätigt werden. Führt die Anwendung nicht zu einer Verbesserung der Beschwerden, muss der Therapeut sein Vorgehen erneut prüfen.

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